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Tag 25 - von León nach Astorga

Montag 20. April 2015

Gestern Abend in León wollte ich nochmals in meine "Lieblingsbar" vom Vorabend, da war es so lässig und so gut.

Leider hatten die aber am Sonntag geschlossen. Planlos ging ich in der Stadt umher, Sonntagabend sind die meisten Bars geschlossen. Ich befürchtete schon, meinen knurrenden Magen mit weiss Gott was zum Schweigen bringen zu müssen.

Um die nächste Ecke und schon hatte ich wieder ein Pendant gefunden. Gleich wie am Vorabend - gestopft voll mit Einheimischen. Dann weisst du, hier isst es gut! Und wirklich, mit dem Wirt und der Wirtin hatte ich sofort guten Kontakt. Wir hatten es lustig! Da ich ja von den spanischen Bezeichnungen fürs Essen keine Ahnung habe, versuchten die beiden, mir mit Händen und Füssen zu erklären, was auf der Karte steht. Zusammen mit dem Übersetzer auf dem iPhone fanden wir das Passende, amüsierten uns aber köstlich. Die von mir bestellten Tapas waren das eine, die von der Wirtin zusätzlich offerierten das andere. Sie wollte unbedingt, dass ich ein paar Spezialitäten kennen lernte.

Ein paar junge Burschen neben mir bekamen unsere Unterhaltung mit, sie amüsierten sich ebenfalls. Der eine sprach ein wenig englisch. Als ich ihm erklärte, woher ich kam und mit welchem Gefährt, in welcher Zeit und wie viele gefahrene Kilometer, da war ich gleich ihr Amigo. Inzwischen habe ich es raus, wie ich bei den Einheimischen am besten ankomme, so lerne ich immer wieder sehr angenehme Leute kennen.

Heute morgen liess ich mir auch wieder etwas Zeit, die Etappe nach Astorga war weder von den 80 Km noch vom Streckenprofil her ein Problem. Erst brachte ich an der Rezeption noch meine Reklamationen an, aber das bringt ja nicht viel. Ich werde bei Booking.com entsprechende Berichte und Bilder senden, zu Handen der Direktion des Silken natürlich auch. Ich habe das problemlos weggesteckt, es regt mich einfach auf, dass solche Läden einfach wegen ihrer Lage so Geschäften können.

Inzwischen habe ich einige Erfahrung betreffend Preis/Leistung und Engagement des Personals und so weiter. Das ist nicht dasselbe, wie wenn mal ein oder zwei Mal pro Jahr in die Ferien fährt, da hast jeden Tag ein anderes Hotel, anderes Personal, da kann man sehr gut objektiv beurteilen, was einem geboten wird.

Dann ging es auf die Route Richtung Astorga. Vom Streckenprofil her wusste ich, dass gleich nach León ein recht nahrhafter Aufstieg kommt, einige nacheinander. Plötzlich kam von rechts ein Rennvelofahrer und fuhr vor mir her, erst in normalem Tempo. Zwischenhinein schaute er sich um und beäugte und beurteilte mich. Ich sah sofort an seinem Tritt und an seinen Beinen, dass da ein harter Brocken vor mir fuhr. Sonst muss ich ja immer sorgsam mit der Power umgehen wegen der Akkus, heute wusste ich, da konnte nichts passieren. Vor jeder Steigung sah ich, wie er schaltete und aus dem Sattel stieg - klar, der wollte mich am Berg stehen lassen. Ok, erlauben wir uns den Spass, so untrainiert wie am Anfang bin ich ja nun auch nicht mehr. Ich schaltete auch, aber zusätzlich noch die hohe Unterstützung. Der muss fast verzweifelt sein, er brachte mich einfach nicht los, weder auf den kurzen ebenen Stücken, noch am Berg. Ganz zuoberst trennten sich dann unsere Wege. Der wird sich gewundert haben, hahaha. Sorry, ein bisschen Spass darf ja mal sein!

Ein wunderschöner Tag heute, Temperaturen vor dem Mittag um die 15 Grad und fast kein Wind. So konnte ich zügig aber nicht Tempo bolzend, die Gegend und die Dörfer geniessen. Es waren lange und gerade Strecken - nicht viel Abwechslung - auch wieder gut, einen rhythmischen Tritt zu finden und wieder abtauchen in die Gedankenwelt!

Schon wahnsinnig interessant, wenn man so viel Zeit hat, beispielsweise um an Familie und Freunde zu denken, zu sehen und zu spüren, wer sich alles um einen kümmert. Auch das Wissen, dass viele die Berichte lesen, aber sich nicht zu erkennen geben, das stellt einen auf. Die Erkenntnis, wie viele gute Freunde zu Hause sind, das ist schon gewaltig, im Alltag schätzt man dies viel zu wenig, die Zeit fehlt ja dazu.

Ein super Tag, nicht frieren, nicht pressieren, trocken und gut gelaunt, um 14 Uhr erreichte ich bereits meine Tagesetappe Astorga. Der alte Teil und Kern der Ortschaft befindet sich auf einem Hügel, der Anstieg ist noch recht steil! Das Hotel hatte ich auch wieder recherchiert und vorgebucht. Diesmal auch wieder eine Überraschung, aber eine sehr positive: Besten ausstaffierte Zimmer, sauber, Empfang sehr herzlich und professionellem Engagement, das klingt doch nach einem schönen Abend und einer guten Nacht!

Die Zeit ist langsam wieder soweit vorangeschritten, dass ich den knurrenden Kollegen besänftigen muss!
Ich wünsche eine schöne Zeit - bis morgen!

Liebe Grüsse aus Astorga!