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Tag 7 - von Saint-Ondras nach Annonay

Donnerstag 2. April 2015

Noch zur Ergänzung und weil ich so geschwärmt habe:
Das chambre hôte im Saint-Ondras ist nicht ein super Luxushotel. Es ist einfach, schön, geschmackvoll und mit Liebe zum Detail eingerichtet.

Mein schwärmen galt dem Gesamtangebot, das Ambiente, das nette Inhaberehepaar, die Hingabe an das Business - einfach gesagt: Man spürt auf den ersten Anhieb, dass diese beiden ihre Gäste mögen! Auch ich habe schon in luxuriöseren Häusern gastieren dürfen, aber so wohl war mir noch nirgends!

 

Sehr gut geschlafen, trotz des ausgiebigen Nachtessens! Für 8 Uhr hatte ich das Frühstück bestellt, welches bereits auf mich wartete, als ich pünktlich das Speisezimmer im Erdgeschoss betrat, Sofort wurde ich von Madame Roberge nach meinem Befinden und Spezialwünschen für das Frühstück befragt. Du meine Güte, habe ich Material verschlungen, sicher für zwei gegessen! OK, im Moment muss ich ja schon gut und genug futtern. Vier bis sechs Stunden Velofahren verarbeitet schon ein paar Kalorien. Ich benutze die App myfitnesspal und bin sehr begeistert davon. Vor der Reise habe ich innerhalb einen Jahres 13 Kg abgespeckt. Ohne diese App hätte ich das nie geschafft. Zudem esse ich nun bewusster und gesünder! Im Moment ist mir natürlich die Bilanz Kalorien Einnahme und Verbrauch wichtig, um allenfalls mit Zusatznahrung nachhelfen zu können. Ich möchte ja nicht eines Tages den Vorderreifen des Velos mit der Zunge reinigen, weil sie mir vor lauter lechzen so weit zum Hals raushängt.

Zurück zu meiner Lieblingsdestination: Unweigerlich nahte der Abschied. Ich habe Mme. Roberge versprochen, dass ich ihr per Email meine Rückkehr bekannt geben werde. Heute war der erste Tag, an dem ich die geplante Hauptrichtung befuhr, jedoch ohne genaues Tagesziel. Ich tue mich noch schwer damit, weil bei mir ja alles strukturiert und geplant sein muss! Aber anscheinend funktioniert es! Ist übrigens eines der vielen Dinge, welche ich auf dem Weg nach Santiago de Compostela lernen will.

Start um halb zehn, Himmel wie gewohnt grau, kühl.

Die ersten paar Kilometer gab es ein paar happige Steigungen, die Schlösser und anderen Sehenswürdigkeiten stehen ja bekanntlich auch immer zuoberst auf dem Berg. Mit dem Auto achtest das ja nicht so, aber mit Velo und voll beladenem Anhänger brauchts dann entweder viel Saft vom Akku oder PS in den Oberschenkeln. Nach etwa 20 Km wurde die Gegend immer flacher. Mir gefällt das sehr, wenn ich auf einem Fahrrad sitze! Zwischen Start und dem Mittag traf ich mich mit etwa drei Regenschauer Schüben, aber nicht sehr schlimm. Plötzlich bemerkte ich, dass einer fehlte: Der Wind !!!! Ja, der fehlte nicht wirklich, aber er war nicht da. So konnte ich auf der Ebene Geschwindigkeiten bei 35 Kmh fahren, und dies mit der Ecostufe der Unterstützung.

An alle, welche jetzt das Wort „E-Bike, das geht doch von selbst!“ in den Mund nehmen wolle sei folgendes zur Kenntnis dargelegt:

  • in normales Mountain Bike wiegt etwa 10 kg
  • ein Flyer T mit Roloff Nabenschaltung und Scheibenbremsen approximativ 25 kg
  • 4 Taschen auf dem Fahrrad gefüllt ca. 10 kg
  • Anhänger Bob Ibex 7 kg
  • Ladung ca. 25 kg
  • TOTAL ca 77 kg plus ein Keusch


Wer nun meint, das müsse nicht gestrampelt werden, liegt etwas falsch.

Zunehmend wurde es nach dem Mittag etwas wärmer, in einer wolkenarmen Phase konnte ich sogar 15 Grad Celsius plus sehen. Ich hatte schon befürchtet, die zweistelligen Zahlen für die Temperaturdarstellung benötige es dieses Jahr nicht mehr! Sogar blühende Sträucher, Obstbäume und Magnolien konnte ich sichten. Demfall ist es klar: Dem Frühling bin ich auf der Spur! Irgendwie hatte ich das Gefühl, heute eine gute Leistung hinlegen zu können. Der Akku war auch gleicher Meinung und streckte die Beine erst nach 80 Km, Wow und das mit Gewicht und Langholzwagen!
So langsam fingen Sattel und Allerwertester wieder an, sich aneinander zu reiben, der zweite Akku würde jedoch noch nach viel mehr  km dürsten. Ein neues Ziel kristallisierte sich in meinem Kopf zusammen: Ich hatte plötzlich den Wunsch, auf dem Tageszähler die Zahl 100 zu sehen. Das Navi checken und siehe da, ein gewaltiger Hügelzug mit elendig langem Anstieg stand bevor. Ja sicher mache ich den noch, sonst habe ich gleich am Morgen wieder eine Tortour zu bewältigen. Dank frischem Akku musste ich arbeiten, aber mich nicht quälen. Belohnt wurde ich wieder mit einer lässigen Abfahrt bis nach Annonay. Hier traf ich um ca. 16 Uhr ein nach gefahrenen 103 Kilometern. Gleich im ersten Anlauf erhielt ich im Hôtel du Midi ein Zimmer.