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Tag 5 - von Genève nach Seyssel

Dienstag 31. März 2015
Bevor es zum heutigen Tag geht, noch rasch ein paar Eindrücke vom letzten Abend und von der letzten Nacht: In so einem 6er Zimmer geht natürlich immer was, irgend einer kommt oder geht immer. Da ich zwei Nächte hier schlief, ist mir das natürlich besonders aufgefallen. Die einen arbeiten mit Festanstellung in Genf, die anderen arbeiten temporär, die einen reisen, die anderen pilgern. Nationalitäten sind zahlreich vorhanden; gestern waren ein Inder, ein Japaner, ein Engländer und zwei Belgier neben mir anwesend. Umgangssprache ist englisch oder französisch. Am Abend habe ich mich mit einem Belgier unterhalten, der vor 10 Jahren mal ein Stück des Jakobsweges zu Fuss gemacht. Dies wurde dann zu seinem Hobby, jedes Jahr geht er zu Fuss irgend in einem Land ein von ihm noch nicht begangenes neues Stück.

 

Routenbeschrieb GPS-Tracks

Nachdem der Inder um 4 Uhr heute morgen den Wecker rattern liess und danach seine Siebensachen zusammenpackte, fing für mich die Unterhaltung schon zu früher Stunde an. Um sechs Uhr zirpte ein Natel, sein Besitzer liess sich wecken, weil er dann noch eine Stunde intensiv schlafen wollte! Um sieben juckte auch der belgische Stufenpilger aus den Federn, ja nun, dann machte ich halt auch mit.

Morgenessen in einem Sechserschlag? Forget it! Doch - einer schaffte das, er kauft jeweils am Abend Kuchen ein, deponiert ihn auf dem Metallschrank und isst vor dem Aufstehen Kuchen! Das ist effizient, hahaha!

Bis ich zur Morgentoilette zugelassen wurde und meinen Langholzwagen wieder auf Vordermann gebracht hatte, war auch schon wieder 9 Uhr.

Nach diversen Verabschiedungen Start auf den Weg nach Seyssel, einen Tag früher als geplant wegen der Wetterkapriolen. Gemächliche Fahrt durch die Stadt, immer dem offiziellen Veloweg folgend.

Als Velofahrer darfst in Genf alles: Die Einbahnstrasse in der verkehrten Richtung befahren, links abbiegen trotz Verbot, unglaublich, als Autofahrer muss ich da erst noch umdenken. Aber weit kommst schon in der Stadt mit dem Fahrad - wenn du frech bist.

Die südlichen Vororte von Genf werden gequert im Departement Haute-Savoie. In einem der Vororte kaufe ich mir in einer Boulangerie frisches Brot und zwei kleine Pizzen. Dann geht es rauf auf die Hügel mit wunderschönem Rückblick auf den Genfersee.

Bis nach dem Mittag war wieder ein derart heftiger Wind am pusten, dass ich sogar bergab die hohe Unterstützung einschalten musste, sonst wäre ich vermutlich noch rückwärts gefahren samt Langholzwagen.
Gegen Mittag musste ich Zuflucht suchen unter dem Dach eines Bauernbetriebes, das fing wieder heftig an zu regnen, dazu der Wind - also mein Peeling für heute dürfte gemacht sein.

Endlich liess der Wind etwas nach und der Regen hörte sogar auf, so dass ich eine lange Abfahrt nach Seyssel geniessen durfte. Im Office de Tourisme erhielt ich den Pilgerstempel und den Hinweis auf das Restaurant Hotel Beau Sejour, welches ich punkto Zimmer, Essen und Getränke aber auch für die spezielle Lage direkt an der Rhone wirklich guten Gewissens weiterempfehlen kann.

Nach den heute bewältigten 1000 Höhenmeter und 75 Km Wegstrecke werde ich nun am Kopfkissen horchen gehen, ob ein neues Gutenachtgeschichtlein daraus ertönt.

Es gibt in Seyssel ein spezielles Hotel / Massenunterkunft nur für Pilger, aber heute musste ich wieder mal ganz alleine sein.

Bonne Nuit und bis morgen!